Dorfgespräch zum Neubau eines Wohngebäudes für Geflüchtete in Randegg
Über 50 Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, sich beim Dorfgespräch hinter dem ehemaligen Rathaus in Randegg aus erster Hand zu informieren. Die Gemeinde wird hier ein Wohnhaus mit 9 Wohnungen und drei Stockwerken Höhe bauen. Zwar ist es gelungen, von den aktuell 438 Geflüchtete, die die Gemeinde Gottmadingen nach ihrer Quote unterbringen muss, rund 320 unterzubringen. Derzeit erfüllt die Gemeinde ihr Soll aber nur, weil ihr die rund 115 Personen, die in der Notunterkunft des Landkreises in der alten Eichendorff-Schule wohnen, auf die Gemeindequote angerechnet werden. Allein aus den Zuweisungen der Jahre 2022 und 2023 würden ohne diese Anrechnung derzeit 86 Plätze fehlen. Aus diesem Grund reicht das bereits im Bau befindliche Haus in der Hilzinger Straße nicht aus. Außerdem ist damit die Quote aus den Zuweisungen des Jahres 2024 und den kommenden Zuweisungen des Jahres 2025 nicht abgedeckt. Zwar geht die Zahl der Geflüchteten deutlich zurück, der Landkreis geht von einer Halbierung der Zahl im Jahr 2024 im Vergleich zur Zahl 2023 aus, aber die Erwartungshaltung, dass keine Geflüchteten mehr Deutschland und damit letztendlich auch den Landkreis erreichen, ist sicher falsch.
Der Gemeinderat und auch ich als Bürgermeister halten nach wie vor an der Grundsatzentscheidung fest, nicht in Wohncontainer zu investieren, sondern dauerhafte Gebäude zu erstellen, die der Gemeinde Gottmadingen langfristig dienen. Beim Dorfgespräch konnte ich auch erläutern, warum nun so kurzfristig nach der Sommerpause die Planungen in Randegg angeschoben wurden.
Nachdem das ursprünglich geplante Gebäude in der Hauptstraße Ortsausgang Richtung Bietingen in Gottmadingen gescheitert ist, weil hier die entsprechende Freistellung vom Eisenbahnbundesamt nicht zu erreichen ist, musste der Gemeinderat sehr rasch entscheiden. Es geht dabei darum, sich die gute halbe Million Zuschuss für dieses Gebäude in Randegg zu sichern. Dazu muss der Bauvertrag bis 27.01.2025 unterschrieben sein, die Baufertigstellung muss bis Mitte 2026 erfolgt sein.
In der anschließenden Diskussionsrunde drehten sich zahlreiche Fragen um die jetzt wegfallenden Flächen, auf denen bisher Autos standen. Im Gespräch konnte ich deutlich machen, dass wir den Platz so ordnen, unter anderem auch die alte Betonbühne abbrechen, um mehr Platz zu schaffen, dass hinterher über die baurechtlich notwendigen Stellplätze hinaus für das neu zu bauende Gebäude auch rund 20 Parkplätze erhalten bleiben. Allerdings sei es auch nicht Pflichtaufgabe der Gemeinde Gottmadingen in Randeggs Ortsmitte öffentliche Parkplätze für das Abstellen von Autos, die auf Privatgrundstücken keinen Platz mehr finden, insbesondere nicht für das Unterstellen von Campinganhängern und Wohnmobilen zu schaffen. Zahlreiche Fragen drehten sich darum, wer in das Gebäude einziehen, wie der Bauablauf stattfinden und wie im Nachgang die Beleuchtungssituation auf dem Parkplatz geregelt wird.
Ich finde, die Diskussion vor Ort hat sich gelohnt. In ruhiger und sachlicher Atmosphäre konnten wir die berechtigten Sorgen, Nöte und Fragen der Randeggerinnen und Randegger besprechen, aber auch über die Hintergründe dieses Bauprojektes mit Zahlen, Daten und Fakten informieren.
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